Littmann(R) SoundBuilder im iTunes Store erschienen für iPhone / iPad ( Auskultationstrainer )

Am 19.1.11 ist der Littmann(R) SoundBuilder als Universal App für das iPad/iPhone im iTunes AppStore erschienen.

Bei dem Programm handelt es sich um einen Auskultationstrainer, der speziell darauf abzielen soll, die „skills“ von Ärzten, Krankenpflegepersonal und Studenten in Bereich der Herzauskultation zu verbessern. Anders als die CD LubDub, welche i.d.R. jedem 3M Littmann Stethoskop beiliegt, beinhaltet diese App ausschliesslich das Training der Auskultation von Herztönen.

Auffallend ist der Name der App „SoundBuilder“. Bereits bei der ersten Start der App weiss man, was damit gemeint ist: Das „Clou“ ist – ich nennen es einfach mal so -, das man in Etappen an das / den „pathologische(n) Herzgeräusch / Herzton“ Herangeführt wird. Zuerst wird der erste, dann der erste und zweite Herzton im Normalbefund und im letzten Hörbeispiel dann der pathologische Befund vorgespielt.

Die Anwendung ist kostenlos und ab sofort im AppStore verfügbar. Link: http://ax.itunes.apple.com/app/id414942730

Technisch ist sie in meinen Augen ordentlich umgesetzt, die „UI“ aber alles andere als Apple like und in meinen Augen schlecht.

Aufpassen sollte man an einen Punkt: Die App lässt sich NUR über den Kopfhörer sinnvoll verwenden. Der interne Lautsprecher des iPad/iPhone gibt nur unverständliche Töne von sich. Das ganze mag aber auch ein Feature sein, denn das Stethoskop ist ja für gewöhnlich auch dort, wo die AppleInEar Kopfhörer sein sollte.

Natürlich „verschenkt“ 3M diese App nicht ohne Hintergedanken im iTunes AppStore: Sie wollen ihre Produkte bewerben. Nichts desto trotz, eine rundum nette Sache. Einfach mal anschauen.

Tipp von mir: Bundesradio – BR006 Das Gesundheitssystem

Es ist zwar schon etwas älter, und das Bundesradio ist z.Zt. nicht aktiv (lauf Wiki auf der Suche nach Sponsoren). Da mit der Ausgabe BR006 das Bundesradio mitte 2010 aber in meinen Augen eine der besten, allgemeinverständlichen Zusammenfassungen zum Deutschen Gesundheitssystem geschaffen hat, möchte ich auch es auch hier nicht unerwähnt lassen:

http://bundesradio.de/2010/04/06/br006-das-gesundheitssystem/

In meinen Augen sollte es Pflicht sein, hier mal rein zu hören.

Weitere Podcasts von Bundesradio gibt es hier: http://bundesradio.de/

Das Projekt bei Wikipedia: http://de.wikipedia.org/wiki/Tim_Pritlove#Radio

AirStrip Cardiology – 12 Kanal EKG auf dem iPad

Das Thema „EKG auf dem iPhone/iPad“ zur Zeit hoch im Kurs. Nicht nur hier oder auch bei Macnotes wurde kürzlich über das alivecor EKG für das iPhone berichtet, auch anderen Blog’s haben es bereits aufgegriffen, z.B. iPhoneNotes

Doch jetzt geht’s um etwas anderes:
Seit dem 22.1.2011 ist AirStrip Cardiology im AppStore von Apple verfügbar (iTunesLink). Anders als bei der Anwendung „AirStrip Monitor“ handelt es sich hierbei um einen reine iPad Anwendung.
Ziel des ganze ist es, auf dem iPad 12 Kanal EKGs von Patienten zur Befundung verfügbar zu machen. Ebenso sind im Archiv dann vor EKGs abrufbar, um evtl. neu aufgetretene morphologische Veränderungen zu erkennen. Kurz: Die EKG Akte eines Patienten wird digial.

Das ganze setzt natürlich einen kompatible Hardware voraus, welche die Daten für den Zugang per AirStrip Cardiology vorbereitet. Und diese müssten die meisten Kliniken und Arztpraxen sicherlich, neben einer Satten Ausstattung an iPad’s, erstmal erwerben. Dennoch bieten einen Demofunktion erstmal einen ganz netten Überblick über die Funktion der App.

Neben einer kompakten Darstellung aller 12 Ableitungen gibt es einen sogenannten „Stacked“ Anordnung sowie eine wohl im Angloamerikanischen Raum sehr gebräuchliche „Measurements Matrix“, wo nicht nur die Zeiten der einzelnen Strecken (P-Q Zeit etc.) angegeben werden, auch morphologische Veränderungen exakt an definierten Punkten vermessen werden (z.B. STJ, STM, STE für frühe, mittlere, und end-ST Streckenveränderungen). Oder auch SA für die Abweichung von der isoelektrischen Linie der T Welle, SD für dessen Zeit in Millisekunden. Zudem gibt es die Möglichkeit auf archivierte Vor-EKGs zuzugreifen.

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Quelle: Screenshot aus App

Mein persönliches Statement: Ich bin skeptisch, ob sich so etwas im klinischen Alltag durchsetzten wird. Zwar sehe ich durchaus für mobile Telemetrielösungen wir z.B. „AirStrip Monitor“ durchaus Anwendungsfälle. So wäre das Monitoring nicht nur im Dienstzimmer, sondern auch Mobil oder am Bett des Patienten abrufbar. Bei der morphologischen Diagnostik, um welche es bei dieser App ja überwiegend gehen dürfte, glaube ich aber: Die meisten werden sich wohl weiterhin auf Papier, Bleistift und EKG-Lineal verlassen wollen. Davon ab sehe ich in vielen Kliniken weder einen flächige Indoor-UMTS Versorgung, noch ein ausgebautes WLAN. Somit dürfte auch dieser technische Umstand doch durchaus hemmend für die Etablierung derartiger Lösungen sein. Von einer Datenschutzproblematik ganz abgesehen.

Oder gibt es andere Stimmen ?